Der Maler begann seine Karriere mit geometrischen Bildern, die wenig visuelle Stimulation oder Farbe boten - ein starker Kontrast zum abstrakten Expressionismus der damaligen Zeit. Ende der 50er Jahre wurde seine Serie von minimalistischen "Black Paintings" mit symmetrischen, die ganze Fläche bedeckenden Streifen im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt - und weltweit wild diskutiert.
Dabei seien es doch nur "flache Oberflächen mit Farbe drauf - nicht mehr", beronte Stella später: "Was Sie sehen, ist, was Sie sehen."
Trotzdem: Stellas Platz in der Kunstwelt war gesichert - und der Maler war ehrgeizig, in der Kunst wie im Leben. Tennis beispielsweise spiele er nicht nur zum Spaß, soll der Pariser Galerist Lawrence Rubin einmal über ihn gesagt haben. "Er spielt, um zu gewinnen.
Und so spielt er auch in der Kunst." So entwickelte Stella seine Arbeiten immer weiter und galt als einer der bedeutendsten Künstler der USA. Unter anderem widmete ihm das New Yorker Whitney Museum 2015 die Auftakt-Retrospektive im neuen Gebäude sogar gleich zwei Retrospektiven.
Geboren wurde Stella 1936 in einem Vorort von Boston als Sohn eines wohlhabenden Künstler- und Arzt-Ehepaars. Nach einem Geschichtsstudium kam er nach New York, weil er sich von der dortigen Szene und Künstlern wie Jasper Johns und Jackson Pollock angezogen fühlte.
Er selbst wurde dann vom legendären Galeristen Leo Castelli entdeckt. "Er erkannte mich wieder, weil ich so unordentlich aussah." Auf die schwarzen Bilder folgten silberne und kupferfarbene. Im Verlauf der 60er Jahre gewannen seine Bilder an Farbigkeit.
Konstant in seinen Bildern blieb das Spiel mit geometrischen Formen. "Wenn die Menschen mich fragen, warum ich aufgehört habe, schwarze Bilder zu malen, ist das, wie wenn man Kodak fragt, warum sie keine Filmrollen mehr benutzen", sagte Stella dem "Guardian".
Später fertigte Stella, der ein Atelier in Manhattan und eines im Norden New Yorks hatte, auch Reliefs und großformatige Skulpturen an. Nicht alle davon stießen auf Begeisterung. Nach Beschwerden über die Metallskulptur "Amabel" im südkoreanischen Seoul wurde eine Baumgruppe drumherum gepflanzt.
Auch im hohen Alter lebte Stella weiter seine Liebe für Rennwagen aus. "Ich wurde geboren, um zu fahren", sagte er der "New York Times". Unter anderem sei er im Verlauf seines Lebens BMW und Ferrari gefahren. Für BMW verzierte er in den 1970ern auch einen Rennwagen.
Stella sammelte auch Kunst anderer Kollegen. 2019 ließ er dann doch einige Sachen versteigern, von sich und anderen Künstlern. "Es ist einfach schön, etwas Geld zum Ausgeben zu haben", begründete Stella das gegenüber der "New York Times" und erklärte: "Ich werde nicht für immer leben."